Weihrauch, Myrrhe und Gold sind die wertvollen Gaben der Heiligen Drei Könige, die den Menschen auf dem umfassenden Weg an
Körper, Geist und Seele unterstützen sollen.
Schon im alten Griechenland galt sinngemäß der Spruch: “Für die Gesundheit ist es am besten, wenn dem Gehirn süße Düfte zugeführt werden.” Die alten Römer badeten sogar in mit ätherischen Ölen versetztem Wasser.
In Indien, Persien und in Ägypten gab es bereits im
11. Jahrhundert einfache Destillationsmaschinen, mittels derer sich Zedernholzöl, Nelken-, Myrrhe-, Muskatnuss- oder Zimtöl extrahieren ließ. Neben der Einbalsamierung dienten die ätherischen Öle bereits damals medizinischen, kosmetischen oder
spirituellen Zwecken.
In Europa gewannen die pflanzlichen Zubereitungen im 14. Jahrhundert, mit Ausbruch der Pest, zunehmend an Bedeutung. Während infolge der schrecklichen Krankheit ganze Landstriche beinahe ausstarben, versuchten die verschont gebliebenen Menschen, u. a. durch den Einsatz ätherischer Öle die Weiterverbreitung der Seuche zu verhindern.
Ab dem 15. Jahrhundert wurden zur Gewinnung ätherischer Öle zunehmend mehr Pflanzen, wie beispielsweise Rosen, Rosmarin, Salbei, Wacholder oder Weihrauch destilliert. Ein berühmter Vorreiter dieser Bewegung war der Alchemist
Paracelsus, der die Wirkung der ätherischen Öle genauer untersuchte, um sie letztendlich in seine Heilmittelliste aufzunehmen. Etwa ein Jahrhundert später entdeckten schließlich die Parfümmanufakturen verschiedene ätherische Öle als Grundstoff für ihre Kreationen.
Der
Geruchssinn ist einer der emotionalsten Sinne des Menschen. So kann durch einen vorbeiwehenden Duft durchaus eine Zeitreise in die Vergangenheit ausgelöst oder eine Erinnerung an einen besonders schönen Moment wachgerufen werden. Manche Gerüche vertreiben düstere Gedanken, manche helfen beim Einschlafen, vermitteln Wärme oder nehmen Ängste. Das Aroma gelangt dabei über die Nase zu den Riechnerven und weiter zum Gehirn.
Dort sorgen elektrochemische Signale für die Aktivierung des Gefühlszentrums.
Viele Öle haben auch
medizinische Wirkungen, wie beispielsweise
keimtötendes, krampflösendes Eukalyptusöl oder verdauungsförderndes Anisöl. Dabei werden die Öle entweder über die Schleimhaut, den Magen-Darm-Trakt oder, wie beim Einreiben, von der Haut aufgenommen.
In ätherischen Ölen befindet sich die Lebenskraft der Pflanze in absolut konzentrierter Form.
Weil die aromareichen Substanzen von Natur aus flüchtig sind, bezeichnen sie viele Kenner und Liebhaber gerne auch als die “duftende Seele der Pflanze”.